Leserbrief aus der PNP zum Bericht v. 23.04.2020: „Heuer gibt es keine normale Schule mehr“
Die Krise trifft gerade die Lebenswelt der Kinder besonders hart. Auf einen Schlag waren sie abgekapselt von ihren Freunden und Großeltern. Auf lange Sicht wird eine derartige Isolierung ihr körperliches und psychisches Wohlbefinden nachhaltig gefährden. Ihre Bedürfnisse, Sorgen und Rechte müssen wir deshalb sehr ernst nehmen.
Wenn auf der einen Seite Lockerungen für einzelne Branchen in Kraft treten, muss auf der anderen Seite aber auch akribisch nach milderen Handlungsalternativen für die momentan starken Einschränkungen der Kinder gesucht werden.
Den Kindern müssen wir insgesamt wieder mehr Raum geben. Denn Schulen, Kitas und Kindergärten sind weit mehr als reine Bildungsanstalten: Sie sind Orte des sozialen Zusammenseins, der Konfliktbewältigung und der Entfaltung. Die politischen Entscheidungsträger müssen letztlich auch die Kinder auf dem Rettungsschirm haben und ihnen gerade in diesen Zeiten eine Chance auf ein bisschen Normalität und bekannte Strukturen bieten.
Die leitenden Kräfte müssen weiterhin ihre Hausaufgaben machen, Konzepte erarbeiten und dabei die notwendigen Voraussetzungen und Kriterien gewährleisten, wie z. B. die Bereitstellung von schutzfähigen Masken, Erfüllung von verantwortbaren Hygiene- und Sicherheitsstandards in unseren Bildungsstätten mit einer Teilung bzw. Minimierung der Gruppen in einem Schichtmodell als probates Mittel.
Der Schutz der Gesundheit der Kinder muss letztlich bei jeder Überlegung immer an erster Stelle stehen.